Das ultimative Hundstagegetränk: Hollersekt
Bei der Hitze gibt's kaum Erfrischenderes als noch nicht allzu lang gelagerten Holundersekt. Selbst angesetzt, natürlich. Mit Holunderblüten vom Geheimplatzerl auf einer Waldlichtung eine knappe Stunde den Berg hinauf. Sorgfältig in der Flasche vergoren. Und im Kühlschrank auf angenehm kalte Trinktemperatur gebracht. Da lassen wir jeden Holundersirup dafür stehen (und den mögen wir - wie alles mit den feinen weißen Blüten - auch schon ziemlich gern). Wir sind freilich nicht die ersten, die die Qualitäten dieses Getränks zu schätzen wissen: Einst lagerte im Keller des Kindheitshauses von frau genussmousse Flasche um Flasche voll mit dem kostbaren Sommerelixier. Und da der Urgroßvater auch einen etwas höheren Alkoholgehalt zu schätzen wusste, warteten die Flaschen oft bis Weihnachten, bevor sie mit einem gekonntem "Plopp" geöffnet wurden. Das war freilich nicht das einzige, für den Hollersekt typische Geräusch. Immer wieder zerriss, wie in der Familie gerne erzählt wurde, ein ohrenbetäubender Knall die oft friedliche Stille. Das darauf folgende traurige Geklirr machte klar, was geschehen war: Damals wurde der Sekt nämlich in Glasflaschen hergestellt. Die eine oder andere davon hielt dem Gärprozess einfach nicht stand und explodierte. Woraufhin der arme Urgroßvater leise trauernd die Scherben des Sektunglücks beseitigte. Deshalb merke: Wer heute Hollersekt produziert, benutzt Plastikflaschen. Etwaige Kollateralschäden lassen sich dadurch drastisch reduzieren!Rezept:
Zutaten:
5l Leitungswasser
500g Zucker
15 große Holunderblüten
Saft einer Zitrone
Schale einer Zitrone
eine weitere Zitrone in Scheiben
1,5 EL Zitronensäure
Zubereitung:
Die Holunderblüten mit allen anderen Zutaten in einem großen Topf ansetzen. Mindestens zwei Tage lang an einem warmen Ort stehen lassen. Umrühren und durch ein mit Küchengaze ausgelegtes Sieb in Plastik(!)-Flaschen füllen. Zwei bis drei Wochen an einem dunklen Ort gären lassen (der Sekt ist trinkbar, wenn sich die Flaschen leicht blähen). Mindestens drei Stunden vor dem Genießen in den Kühlschrank stellen.
Wohl bekomm's!
reibeisen - 10. Jul, 21:59


So zentral Lebensmittel für unser aller (Über-)Leben sind, so wenig beachtet waren sie über Jahrhunderte in der Welt der Kunst. Zu körperlich, zu stark mit dem Leib verbunden - das waren die Attribute, die man dem Essen zuschrieb. Daniel Spoerri brach diese Haltung auf, als er 1970 den Begriff der "Eat Art" prägte. Kunst aus und mit Vertilgbarem. Und nach wie vor arbeiten eine Reihe von KünstlerInnen mit Essbarem, befassen sich Nahrung, thematisieren den Ort der Küche. In der Innsbrucker 


