Pochierter Kabeljau mit Karottenpüree und Brokkoli
Eigentlich ist es heutzutage ja ganz schrecklich "pfui", Kabeljau überhaupt noch zu essen. Dieser Fisch gehört nämlich zu einer der am meisten überfischten Arten weltweit. Der in Küstennähe lebende Kabeljau mit seinem weißen, köstlichen Fleisch ist sehr beliebt. Als "cod" wird er beispielsweise im englischsprachigen Raum in unermesslich großen Mengen zu "fish'n chips" verarbeitet. Nur ganz, ganz selten gönnen wir uns ein saftiges Kabeljaufilet. Das heute verarbeitete stammt - wie uns die Fischhändlerin unseres Vertrauens versichert - aus händischem, schonenderem Fang und kostet deshalb "einen wirklich stolzen Preis" (sagt die Fischhändlerin). Um den zarten Geschmack des Fisches als solchen selbst überzeugen zu lassen, haben wir das Filet in etwas Butter bei niedriger Temperatur möglichst schonend garziehen lassen (das erhält dem Kabeljau auch seine saftige Textur). Dazu gab's ein leckeres Karottenpüree und kurz blanchierten Brokkoli.Rezept:
Zutaten:
Kabeljau:
pro Person 150g Kabeljaufilet
je 1cm frischer Ingwer
Butter
Salz
Karottenpüree:
1 kg Karotten
80 ml Sahne
3 EL Marsala
Butter
Salz
Brokkoli
Zubereitung:
Ingwer in feine Stäbchen hacken, etwas Butter in einem Töpfchen schmelzen. Ingwer in eine feuerfeste Form streuen, etwas Butter daraufträufeln, Fischfilets darauflegen, (maßvoll) salzen und mit der restlichen Butter übergießen. Gut mit Alufolie verschließen und bei 90°C im Ofen rund 45 bis 50 Minuten lang garziehen lassen. Unterdessen Karotten putzen und in hauchdünne Scheibchen hobeln. Butter in einem Topf erhitzen und darin bei geschlossenem Deckel die Karotten weichdünsten (das dauert rund 10 Minuten). Dann den Marsala dazugeben und nochmals drei bis fünf Minuten dünsten. Karotten salzen, abkühlen lassen und mit der Sahne im Mixer pürieren. Während der Mixer die Karotten zersäbelt, den Brokkoli putzen und bei offenem Deckel in etwas Salzwasser kurz blanchieren. Sofort mit kaltem Wasser abschrecken. Karottenpüree auf vorgewärmte Teller geben, Brokkoli rundum anrichten und je ein Kabeljaufilet in die Mitte setzen.
Guten Appetit!
reibeisen - 13. Dez, 22:01
Vor einiger Zeit haben wir -
Gestern musste es wieder mal schnell gehen. Selbst zum Einkaufen blieb keine Zeit. Also hieß es abends: Kühlschrank auf und begutachten, was da noch so lagert. Die Ausgangssituation war eh recht entspannt. Es gab nämlich Lauch, Karotten, eine gelbe Paprikaschote, Chilis und Eier. Außerdem standen vom Krampus noch ein paar Erdnüsse rum. Ingwer, Knoblauch und Gewürze gehören zu unserer Küchengrundausstattung und sind eigentlich immer in ausreichender Menge vorhanden. Alles zusammengenommen ergab das dann eine pipifeine Gemüsepfanne. Serviert wurde die chose mit Naturreis, den wir in Gemüsebrühe weichgegart hatten.
Seit jeher bemüht sich der Mensch, im Herbst die Früchte aus Feld, Wald und Wiese zu konservieren. Über die Jahre ist dadurch die Tradition entstanden, Obst und Nüsse zu schmackhaften Gewürzbroten zu verbacken und sie so möglichst lange haltbar zu machen. Häufig wird da mit bereits getrocknetem Obst gearbeitet. Unser heute vorgestelltes Apfelbrot hingegen haben wir vorwiegend aus frischen Äpfeln hergestellt. Das schmeckt unglaublich lecker und hat zudem den unübertrefflichen Vorteil, den Apfelüberschuss im Hause genussmousse abzubauen (die Trentiner Verwandtschaft schickt uns das knackige Obst von ihren Plantagen jeden Herbst kistenweise).
Warum in die Ferne schweifen...? Es ist schon erstaunlich, wie reichhaltig das heimische Gemüseangebot auch zu dieser Jahreszeit eigentlich ist. Viele unserer "alten" Feldfrüchte sind allerdings in den vergangenen Jahrzehnten in Vergessenheit geraten. In den Küchen des Nachkriegswirtschaftswunders galt es schlicht als wenig chic, mit Schwarzwurzeln, Pastinaken oder Kohl zu kochen. Doch das Streben nach der Exotik auf dem Teller hat seine Grenzen. Zunehmend werden auch traditionelle Gemüse wieder interessant. Und auch wir verfolgen in diesem Herbst das Projekt, möglichst viele der im Winter verfügbaren, hierzulande wachsenden Feldfrüchte zu verarbeiten. Wie zum Beispiel die süßlich-nussigen
Mit dem "Rot" eines weiteren, typischen Herbstgemüses geht es heute weiter: Der Farbe von Rot- bzw. Blaukraut, wie Rotkohl hierzulande heißt, nämlich. Das eigentlich ja lila kolorierte Blattgemüse hat mit den Rohnen, die wir in letzter Zeit so gerne verkochen, freilich nicht nur die Farbe gemeinsam: Typisch für beide ist ihr hoher Eisenanteil (und angeblich auch sonst alle möglichen gesunden Inhaltsstoffe). Da mensch vom sehr kalorienarmen Rotkraut allein jedoch nicht satt wird, gab's bei uns dazu eine Erdäpfelroulade, gefüllt mit Schinkenspeck und Zwieberln. Ein klassisch österreichisches Herbstgericht.
Nein. Wir arbeiten NICHT mit Handschuhen. Handschuhe fühlen sich beim Kochen erstens "besch..." an. Und zweitens sind sie gar nicht notwendig, also summa summarum bestenfalls die zweitbeste Lösung. Der Trick, wie man (respektive: frau) Rohnen/Rote Bete/Rote Rüben verkochen kann, ohne mit weinroten Fingern zu enden, ist eigentlich ganz simpel: Bevor das farbaggressive Gemüse angefasst wird, einfach die Finger dick mit Speiseöl einreiben. Und schon passiert den feinen Fingerlein rein gar nichts mehr. Mit dieser Schutzschicht kann man/frau auch so böse Dinge tun, wie z.B. Rohnenknöderl rollen.
Rohnen sind Rote Bete, Karfiol heißt eigentlich Blumenkohl und bei Fisolen handelt es sich um grüne Bohnen. Das vorab und nur, damit das spezifisch Österreichische an dem Rezept hier gleich geklärt wäre. Zumindest auf der sprachlichen Ebene. Aber hier spielt noch einen anderer Österreich-Faktor eine wichtige Rolle: Das Rezept stammt nämlich von