Cookie-Mania #1: Lynnes five dozen biscuits
Wenn Reisende irgendwo absteigen, sind sie stets besonders erwartungsvoll: Wird die Bettstatt die Ansprüche für die Nacht erfüllen, sind die Menschen, die sich hier aufhalten, interessant und - für Kochsüchtige nicht ganz unwesentlich - taugt die Küche? Die best-ausgestattete Küche unter Neuseelands Backpacker-Hostels fanden wir bei Lynne und Gordon Neilson in deren (hic nomen non est omen) Tombstone-Backpackers in Picton, dem Fährenhafen und Tor zu NZ's Südinsel. Und das verwundert nicht: Bäckt doch Lynne beinahe täglich hier für ihre Gäste. Und einmal pro Woche ist das ganz große Dinner dran: Da zaubert sie Greenshell Mussels, Fish Pie, leckere Salads und andere Köstlichkeiten für ihre Schäfchen. Und auch sonst kann sich Tombstone sehen lassen (legendäre Betten, schöne Zimmer, nette Mit-Gäste und eine tolle Umgebung, in der es viel zu entdecken gibt: etwa das größte Weinbaugebiet Neuseelands). Besonders angetan hatten es uns aber Lynnes "Biscuits", deren Rezept sie uns schließlich sogar verraten hat... ;-)Rezept:
Zutaten:
520g Weizenmehl
1 TL Backpulver
1 TL Backsoda
300g Butter
230g brauner Zucker
140g weißer Zucker
2 Eier
das Innere einer Vanilleschote
Schokotropfen, Rosinen, Datteln oder was immer das Herz begehrt
Zubereitung:
Butter und Zucker schaumig schlagen, Eier und Vanille unterrühren. Die trockenen Zutaten zusammengeben und gut durchmischen. Alles miteinander in eine große Schüssel geben, durchmischen. Nun Rosinen, Dattelstückchen, Schokotropfen oder worauf immer man gerade Lust haben mag dazugeben. Teig in sechs gleich große Stücke teilen, zu Rollen formen und in Küchenfolie eingewickelt mindestens 2 Stunden im Kühlschrank rasten lassen. Auch möglich und eine geniale Lösung, um überraschenden Gästen stets frische biscuits anbieten zu können: die Rollen im Rohzustand einfach einfrieren. Wie auch immer man verfahren mag: Die Rollen vor dem Backen aus der Folie auswickeln, in rund 1 cm dicke Scheiben schneiden, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben und im Ofen bei 150°C nicht mehr als höchstens 15 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und in ein großes Glas füllen. Die biscuits passen hervorragend zur "nice cup of tea"!
reibeisen - 1. Mär, 23:28
Genug. Uns reicht's. Das Rezessionsgelabere allenthalben ist doch alles andere als motivierend! Deshalb hauen wir ab und verbringen die nächsten Wochen auf der anderen Seite der Erde. Verdrängung à la New Zealand, sozusagen (wir sagen hiermit jetzt mal "Tschüss!"). Da der Spuk aber vermutlich nicht ganz so schnell vorbei sein dürfte, stellen wir uns küchentechnisch schon jetzt auf magerere Zeiten ein (wir kommen dann ja auch irgendwann wieder retour). Aber wer sagt, dass die traditionellen Arme-Leute-Klassiker nicht auch heute wieder furore machen können? Die gute, alte Erbswurstsuppe etwa: Über Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, lagerbares comfort food für BergsteigerInnen und andere Hüttenbesucher. Wenn dann noch ein paar Wienerle- bzw. Frankfurterwürstelscheibchen darin schwimmen, ein Gedicht. Es lebe die neue Bescheidenheit!
Juhuuu - die ersten heimischen Boskop-Äpfel sind zu haben. Diese Sorte eignet sich bestens zum Backen. Die Früchte sind nämlich mürbe und zugleich so richtig herrlich säuerlich. Eine idealer Kontrast zu süßem Teig beispielsweise. Und da sich die genussmousse-crew zudem aus bekennenden MürbteigliebhaberInnen zusammensetzt lag es nahe, einen solchen mit der neuen Ernte zu kombinieren.
Brrrrrrr! Draußen vor der Tür hatte es untertags heute nicht mehr als bestenfalls 10 Grad Celsius. So nicht! Schluss damit! Die genussmousse-crew friert. So stand das nicht im Programm: Eiseskälte, Schneefall bis 1.300 m Seehöhe herab (sollen wir uns unseren Wanderweg am kommenden Wochenende etwa mit Hilfe von Tourenskiern bahnen, oder wie?) und im Tal Regen, Regen, Regen. Das dumme Genua-Tief möge sich schleunigst gen Osten verziehen!!! Da uns wettertechnisch indes (wie eh immer) recht wenig Mitspracherecht eingeräumt wird (und wir im Grunde unseres Herzens zur Spezies der Realisten gehören), haben wir uns anderweitig beholfen. Und schon mal mit dem Zubereiten der typischen, wärmespendenden Herbstklassiker begonnen. Aufgepeppt mit ein paar nussigen Knuspercroutons.
Plötzlich und ganz unerwartet geschieht es: Da wird mensch mitten im Spätsommer von Frühlingsgelüsten überfallen. Und sehnt sich nach der Farbe Grün, nach dem Geschmack frischer Kräuter und junger Pflänzlein und dem ein oder anderen Ei. Während in allen Küchen spätsommerlich/frühherbstlich-intensive Geschmäcker dominieren, produzierte die genussmousse-Küche gestern aus diesem Grund ein zartes Risottogericht...
Die Fusion unterschiedlicher Küchen und Kochstile war ja der "dernier cri" der späten 1990er. Damals ging es vorwiegend darum, fernöstliche Einflüsse mit westlichen Küchengewohnheiten zu verschmelzen und dadurch neue Geschmackserlebnisse zu zaubern. Seit diesem Fusionsboom vergisst man oft, dass in den Küchen dieser Welt immer schon gerne Neues ausprobiert und mit dem Altbekannten verbunden wurde. Die österreichische Küche etwa, mit ihren zahllosen Einflüssen aus dem ehemals ziemlich großen Habsburgerreich, ist ein gutes Beispiel dafür: Böhmische Mehlspeisen, ungarisches Gulyas, friulanische Nudelvariationen, etc. haben sich einst ihren Weg bis nach Wien gebahnt und sind dort - oftmals großartige - Symbiosen mit traditionellen Gerichten eingegangen. Von eben dieser österreichischen Fusions-Tradition haben wir uns bei der Kreation unseres Beitrags zum Blogevent 
Hierzulande macht sich der Herbst breit. Die bis vor Kurzem satt-grünen Matten auf den Berghängen kippen ins Rötliche, die Luft ist - bei Schönwetter - zur Zeit sowas von klar und die Fernsicht sensationell. Das ist, gerade für Bergfexe wie uns, natürlich grandios. Hinter dem Umschwung in die liebste Jahreszeit der Wandersleute lauert indes der Winter. Und damit uns der nicht unvorbereitet trifft, wird momentan alles Denkmögliche eingemacht. Kürzlich waren Tomaten dran, die wir zu Sugo verkocht und in Weckgläser gefüllt haben. Damit wir dann, wenn die wirklich kalten und bösen Zeiten da sind, eine kleine, sonnige Sommer-Reserve auf Lager haben.
Es gibt Dinge, die hat mensch schon als Kind gerne gegessen. Und ganz erstaunlich: So manches davon hat bis heute nichts an Attraktivität eingebüßt. Etwa der klassische Faschierte Braten. Den mochten wir schon immer gerne. Wenn sein Duft das Haus durchzieht, kommen die Speichelsäfte auch in diesen Tagen so richtig in Bewegung. Dazu gibt es bei uns - auch ganz klassisch - Kartoffelpüree (zur Zeit sind die heimischen Püreekartoffeln, vermarktet als "Tiroler Mehlige", zu haben - ein Gedicht!) und Karotten.