So eine Schweinerei: Schweinsohren
Aktuell läuft da ja gerade ein Blog-Event zum Thema sau-gut. Fein, dachten wir uns, da wollen wir dabei sein. Das Thema - ideal. Selbst dann, wenn mensch - so wie wir momentan gerade - eine Mehlspeisenphase durchmacht. Denn: In der österreichischen Küche (angeblich kommt das Zeugs aus dem oberösterreichisch-bayerischen Raum) gibt es eine Süßigkeit, die zumindest namentlich nicht verbirgt, was sie ist: Eine richtige, rundum leckere Schweinerei. "Schweinsohren" sind ein luftig-leichtes Blätterteiggebäck, das die Geschmacksnerven nicht nur mit jeder Menge Butter, sondern gleich auch noch mit Tonnen von Zucker verwöhnt. Super-, nein äh: sau-gut eben!So: Jetzt haben wir festgestellt, dass da noch jemand an Schweinsohren gedacht hat und mit dem Posten schneller war als wir. Deshalb laufen unsere Schweinsohren nun einfach außer Konkurrenz.
Rezept:
Zutaten:
250g Butter
250g Mehl
1/8l Wasser (so kalt wie möglich)
Salz
4 EL weißer Zucker
5 EL brauner Zucker
1 Packerl Vanillezucker
Zubereitung:
Mehl auf eine saubere Arbeitsfläche sieben, mit dem Salz vermischen und mit dem eiskalten Wasser schnell zu einem kompakten Teig verarbeiten. In Folie einschlagen und im Kühlschrank 30 Minuten rasten lassen. Ein Stück der Butter (auch so kalt wie möglich) zu einem 1 cm dicken Rechteck formen. Den Teig auswalken, in der Mitte knicken und die Butter darauf geben. Ränder gut andrücken, mit dem Nudelwalker auswalken. Mehrfach zusammenfalten und wieder ab in den Kühlschrank damit. Nach weiteren 30 Minuten mit einem weiteren Stück butter neuerlich so verfahren. Wieder kühlen und dann den Vorgang nochmal wiederholen. Nochmal im Kühlschrank rasten lassen. Dann Arbeitsfläche mit der Hälfte der drei Zucker bestreuen, Teig darauf auswalken, die Oberseite mit etwas Wasser befeuchten und den restlichen Zucker darauf verteilen. Von den Rändern her 3 cm breite Streifen einklappen, dann in der Mitte zusammenlegen und von der Rolle, die mensch auf diese Weise erhält, 1 cm breite Streifen abschneiden. Auf ein Backblech geben, das zuvor mit Backpapier ausgelegt wurde. Leicht andrücken und - wer Lust und noch nicht genug Zucker verwendet hat - nochmals mit etwas Zucker bestreuen. Im Backofen bei 180°C backen, bis der Zucker braun und karamellisiert und der Teig durch ist (rund 20 bis 30 Minuten).
Guten Appetit!
reibeisen - 7. Jul, 10:59
Sojabohnen sind der letzte Schrei bei all jenen, die mit Hilfe der täglichen Nahrungsaufnahme gesünder, schöner und/oder jünger werden wollen. Das klingt für unsere Ohren erst mal nicht sehr sexy. Nahrungsmittel müssen sich schon über mehr, als bloß über funktionale Aspekte empfehlen, denken wir. Ein "das schmeckt gut" oder "das ist ungewöhnlich" oder "das hat eine interessante Textur" oder so etwas ähnliches erweist sich als ziemlich hilfreich, um uns von einem Produkt zu überzeugen. Mark Bittmann hat genau das wieder mal geschafft: In dieser Woche stellte er in der
Wie
Vor bald 14 Jahren gingen wir, die genussmousse-crew, zum ersten Mal miteinander auf Entdeckungsreise durch Italien. Mit einem geliehenen Renault Twingo tuckerten wir durch das Piemont, um uns schließlich - für unsere damaligen Verhältnisse - sündteuer bei einer alten Dame irgendwo an der ligurischen Küste einzumieten. Das Zimmer war glühend heiß, eine Dusche gab's nur in der höhlenartig verdunkelten Wohnung der alten Frau, die quasi jeden Wassertropfen abzählte, den wir undankbaren Menschen allabendlich verprassten. Um unser studentisch-mageres Reisebudget nicht allzu sehr zu belasten (wir wollten schließlich auf dem Rückweg auch noch die eine oder andere Flasche Wein mitnehmen) beschlossen wir, uns esstechnisch sparsam zu verhalten. Also keine großartigen Restaurantbesuche, sondern Versorgung im Supermarkt und beim Bäcker. Aber welch ein Glück wurde uns da zuteil: Meter für Meter lagen da die unterschiedlichst belegten Focacce bereit und warteten darauf, von hungrigen Mäulern verspeist zu werden. Wir fraßen uns einen Urlaub lang durch die leckeren Teigfladen und backen noch heute gerne immer wieder selbst mal ein Blech voll leckerer Focaccia.
Bei der Durchsicht der letzten Einträge ist uns aufgefallen, dass in den vergangenen Wochen hier die Süßspeisen dominieren. Und heute schicken wir auch gleich noch mal ein Rezept für eine süße Sünde nach. Aber hin und wieder geschehen einfach Dinge, die nach süßem Trost verlangen. Und den gönnen wir uns derzeit ausgiebig. Gestern abend wurde die Gier nach Süßem mit einem Semifreddo di caffè befriedigt, das bei aller Süße auch noch herrlich erfrischend war. Ein richtiges Sommer-dolce. Ideal übrigens auch für Einladungen, da das Halbgefrorene im Voraus zubereitet werden und dann im Kühlschrank auf seinen Auftritt warten kann.
Sommers, wenn's so richtig heiß ist, gibt's nichts Feineres als sich hinzusetzen und in aller Seelenruhe ein Gläschen Tchai mit Keks zu genießen. Würdig, den feinen Tee zu begleiten sind selbverständlich nicht irgendwelche vulgären Backwaren. Nö, nö - wir mögens selbstgemacht. Und fusionieren unterschiedliche mittelmeerische Genüsse für unsere sommerlichen Erholungspausen. Zum tunesischen
Wahre Glaubenskriege, geschätzte LeserInnenschaft, werden hierzulande über den adäquaten Marillenknödelteig ausgefochten. Wir schicken gleich voraus: Neutral sind auch wir in dieser Frage nicht. Oh nein! Was sich im Hause genussmousse den Namen Marillenknödel verdienen will, darf ausschließlich mit einer Hülle aus Brandteig die Szenerie betreten. Anderswo werden freilich auch Topfen- oder Kartoffeln dazu benutzt, einen Teig für die Marillenumhüllung herzustellen. Aber: Schon frau genussmousses Großmutter stellte diese duftende Frühsommer-Mehlspeise aus Brandteig her. Heute macht es herr genussmousse ganz genau so und wie es sich gehört mit Brandteig. Ein Gedicht - die Dinger schmecken wie bei der Omi und das ist schließlich der Maßstab, ja die Geschmacksnorm, für gelungene Mehlspeisen.
Kürzlich lachte uns auf der Homepage der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" (deren online-Bereich "Living room" wir für das beste Produkt aus dem Hause dieses Medienunternehmens halten - die Zeitung selbst lesen wir schon seit Langem nicht mehr, sondern haben sie abo- wie lesetechnisch durch die