Fisch muss sein. Mindestens einmal pro Woche. Andernfalls wird - zumindest - ein Teil der genussmousse-crew unrund. Üblicherweise begegnen wir der Fisch-Gier mit einem feinen Sushi-Essen beim einzigen, wirklich japanischen Restaurant Innsbrucks, dem
Kai.
Hin und wieder, ab und an, je nach Kochlaune, widmen wir uns aber auch selbst der Fischzubereitung. Immer wieder gibt's zum Beispiel Zander, einen Süßwasserfisch aus der Familie der Barsche. So auch heute. Der frische Thymian (und Achtung: es MUSS in diesem fall frischer und kein getrockneter Thymian sein) verleiht dem Fisch einen frühlingshaften Charakter, die Tomaten lassen Ahnungen von Sommer wach werden. Ein Gericht, rundum passend zum heutigen Tag, der einen ersten Vorgeschmack auf den Frühling gegeben hat.
Rezept:
Zutaten:
400g Zanderfilet
3/4kg Tomaten
1 Büschel frischer Thymian
1 Zehe Knoblauch
2 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Tomaten waschen und mit einem scharfen Messer kreuzförmig einritzen. Mit kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, Wasser abgießen und Tomatenschale abziehen. Tomaten in kleine Stücke schneiden und mit abgerebelten Thymianblättchen (das ist eine Fleißaufgabe, aber je weniger grobe Stiele drin sind, umso besser schmeckt's dann), der fein gehackten Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und dem Olivenöl vermischen. 10 Minuten ziehen lassen. Zanderfilet in eine mit Olivenöl ausgestrichene Form geben, salzen und pfeffern (vorsichtig, denn die Sauce enthält auch schon Salz und Pfeffer). Tomatenmischung darüber verteilen und die Form mit Alufolie abdecken. 20 Minuten bei 220°C (200°C Umluft) im Backrohr braten. Dann Alufolie entfernen und - je nach Dicke des Fischfilets - nochmal ein paar Minuten im heißen Rohr braten. Mit grünem Salat und frischem, halbweißem Brot servieren.
Weinbegleitung:
Zu diesem Süßwasserfisch passt hervorragend ein frischer, fruchtiger und junger Veltliner (der Wein spielt zwischen Grapefruit, Melone und grünem Pfeffer) vom Kremstaler Weingut
Nigl. Nigls Lagen auf Kremstaler Urgesteinsboden bringen einen typisch österreichischen Grünen Veltliner hervor. Die starken Temperaturunterschiede in dieser Region sind genau das, was den Wein von der gewöhnlichen Veltliner-Traube in einen köstlichen Tropfen verwandelt. Grüner Veltliner wurde lang als fader Alltagswein, der bestenfalls zum Aufspritzen taugt, unterschätzt. Wir halten ihn für eines der feinsten Produkte österreichischer Weinkultur (und manche Weine dieser Rebsorte sind tatsächlich um vieles besser als die hochgezüchteten und auf internationalen Geschmack hingebogenen Rotweine, die man auch in Österreich seit einigen Jahren keltert).